Ein Beitrag der Geschäftsstelle Parlamentarische Gruppe Wasserstoff
Das Sultanat Oman treibt seine ambitionierte Wasserstoffstrategie weiter voran und will sich mithilfe der Winde an der omanischen Meeresküste und den ganzjährig verteilten Sonnenstunden als internationalen Hub für die Produktion und den Export von grünem Wasserstoff etablieren[1]. Die staatliche Wasserstoffgesellschaft Hydrom hat im Frühjahr 2025 die dritte Ausschreibungsrunde für internationale Beteiligungen an grünem Wasserstoff aus dem Oman gestartet[2]. In zwei vorausgegangenen Runden konnten bereits Investitionen im Umfang von $49 Milliarden US-Dollar gesichert werden[3]. Das omanische Energieministerium schätzt die Kosten für den Aufbau der geplanten Infrastruktur auf rund $140 Milliarden US-Dollar[4]. Diese ambitionierten Vorhaben sind Teil der „Vision 2040“, eine staatliche Entwicklungsstrategie, welche den Ausbau erneuerbarer Energien und die Diversifizierung der (Energie-)Wirtschaft bewerkstelligen soll[5]. Im Vergleich mit einigen Nachbarländer sind die fossilen Reserven des Oman geringer, die Förderung ist teurer. Deshalb ist die Regierung langfristig gezwungen, die Wirtschaft zu diversifizieren, den privaten Sektor zu fördern und auf erneuerbare Energieträger umzusatteln.
Auch das Königreich Marokko engagiert sich stark dafür, eine umfangreiche Wasserstoffproduktion aufzubauen und sich als Exporteur von grünem Wasserstoff nach Europa zu etablieren. Energiekonzerne aus den USA, Spanien, Deutschland, Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und China investierten rund $32 Milliarden US-Dollar in die Produktion grünen Wasserstoffs im Süden des Landes[6]. Diese Projekte sind Teil der Wasserstoffstrategie „L’Offre Maroc“ aus dem Jahr 2024, mit dem die Regierung die Produktion von grünem Wasserstoff vorantreiben will. Die Investitionen sollen eine Energieproduktion ermöglichen, die den nationalen Bedarf überschreitet und auf internationalen Märkten verkauft werden kann[7]. Die marokkanische Regierung schätzt, bis 2030 4% des globalen Wasserstoffbedarfs abdecken zu können[8]. Darüber hinaus umfassen die Projekte den Ausbau und die Schaffung wichtiger Infrastrukturen wie Häfen, geeignete Transportnetze für Wasserstoff und Erdgas sowie Anlagen für Entsalzungsanlagen zur Bereitstellung des für die Elektrolyse benötigten Wassers.
[1] Ghorfa Arab-German Chamber of Commerce and Industry, online-Beitrag – Wasserstoff: Eine Strategie für die Zukunft des Oman
[2] Oman Observer, News-Artikel – Oman announces 3rd green hydrogen auction round
[3] Website Hydrom – https://hydrom.om/index.aspx
[4] H2-news.de, online-Beitrag – Wasserstoff aus dem Oman: Sechs Großprojekte entstehen bis 2030
[5] Website Vision 2040 – https://www.oman2040.om/pillars?lang=en
[6] ESG News, News-Artikel – Morocco Approves $32.5 Billion in Green Hydrogen Projects to Cut Industrial Emissions
[7] Deutsche Industrie- und Handelskammer in Marokko, online-Beitrag – AHK-Zielmarktanalyse: Wasserstoff aus Solar- und Windenergie in Marokko
[8] Website Königreich Marokko, online-Beitrag, MASEN – Offre Maroc Hydrogène Vert