Ein Beitrag von Philippe Cauderay, Toyota Motor Europe
Toyota treibt mit einem richtungsweisenden Projekt die Entwicklung der Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie voran. Der Wasserstoff-basierte Toyota Hilux-Prototyp hat die nächste Entwicklungsphase erreicht. Seit der Vorstellung des ersten Prototyps im September 2023 arbeiten Toyota und seine Partner intensiv daran, die Technologie durch umfassende Tests weiter zu optimieren. Dieses Projekt vereint 30 Jahre Forschung und Entwicklungsarbeit und bildet die Basis für eine neue Generation von Brennstoffzellen, die höhere Reichweiten, längere Lebensdauern und geringere Kosten bieten werden.
Angesichts der wachsenden Bedeutung von Wasserstoff als Energieträger plant Toyota bis 2030 eine signifikante Ausweitung seiner Aktivitäten in Europa. Der Aufbau der Hydrogen Factory Europe markiert einen entscheidenden Schritt in Richtung Kommerzialisierung der Wasserstofftechnologie. Diese Initiative umfasst den gesamten Prozess von der Forschung über die Produktion bis hin zu Vertrieb und Service.
Technologie im Fokus: Der Wasserstoffantrieb im Hilux
Der neue Hilux-Prototyp integriert bewährte Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologien, wie sie bereits im Toyota Mirai zum Einsatz kommen. Die Brennstoffzelle, bestehend aus 330 Zellen, generiert eine Leistung von 134 kW (182 PS). Der Antriebsstrang wird durch eine Lithium-Ionen-Hybridbatterie unterstützt. Das Fahrzeug bietet eine Reichweite von bis zu 600 km, wobei der Wasserstoff in drei Hochdrucktanks mit insgesamt 7,8 kg Kapazität gespeichert wird. Diese Konfiguration ermöglicht höhere Nutzlasten und Zugkapazitäten als batterieelektrische Alternativen.
Forschung und Entwicklung: Wasserstofflösungen für verschiedene Anwendungen
Seit 1992 investiert Toyota kontinuierlich in die Entwicklung von Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologien und setzt diese in verschiedenen Mobilitätslösungen ein. In Europa unterhält Toyota mehr als 20 Wasserstoff-Kooperationen, unter anderem mit VDL und CaetanoBus, um die CO2-Emissionen in der Logistik und im öffentlichen Nahverkehr zu reduzieren. Zudem ist Toyota massgeblich an Projekten zur Entwicklung emissionsfreier Schiffe und stationärer Anwendungen beteiligt, wie etwa in Kooperation mit Corvus und Energy Observer.
Ein wichtiger Meilenstein ist die Weiterentwicklung der modularen Brennstoffzellensysteme. Diese flexiblen Module lassen sich in unterschiedlichste Anwendungen integrieren und werden in Toyotas Hydrogen Factory in Belgien montiert. Hier werden ab 2026/2027 Brennstoffzellensysteme der dritten Generation produziert, die eine höhere Leistungsdichte bei um ein Drittel niedrigeren Kosten bieten sollen.